Ungenutzte Potenziale bei qualifizierten geflüchteten Frauen nutzen

Fachforum zur besseren Beratung fordert bessere Unterstützung beim beruflichen Einstieg von Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund

Migrantinnen und insbesondere geflüchtete Frauen stehen auf ihrem Weg in die Berufstätigkeit oft vor großen Herausforderungen. Ihre guten Qualifikationen, Bildungsabschlüsse und beruflichen Erfahrungen werden oftmals nicht (an)erkannt. Die Folge ist häufig eine Dequalifizierung und Demotivation der Frauen sowie in der Folge die Ausübung von Hilfstätigkeiten anstelle einer erfolgreichen Arbeitsmarktintegration in einen qualifizierten Beruf. Grone Bildungszentren NRW gGmbH, das Dortmunder Forum Frau und Wirtschaft, das Multikulturelle Forums und die Gleichstellungsstelle der Stadt Dortmund widmete sich am 24.09.2019 im Dortmunder Rathaus vor allem der Frage, wie die berufliche Integration dieser Frauen verbessert werden kann.

Die Veranstalter waren sich mit den rund 70 Vertreter*innen aus Arbeits- und Kommunalverwaltungen, Bildungsträgern und Unternehmen darin einig, dass eine qualifizierte, potenzialorientierte und aktive Beratung entscheidend für erfolgreiche berufliche Integration ist. Doch braucht es spezifische Angebote für Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund? Ildikó Pallmann von der Bundesfachstelle „Integration durch Qualifizierung“ erleuterte. „Bisher ist es den wenigsten geflüchteten Frauen trotz hoher Motivation und guter Qualifikation aus dem Herkunftsland kaum möglich, eine ihren Wünschen und Fähigkeiten entsprechende berufliche Zukunft in Deutschland zu gestalten“, laut Studien liegen die Arbeitsangebote ca. 3 Stufen unter der Qualifikation unterstrich Pallmann. Neben einer stabilen Lebenssituation fehle es ihnen vor allem an Möglichkeiten zur Sprachförderung, Informationen über berufliche Möglichkeiten und individueller Perspektivberatung.
Ähnliche Erfahrungen macht auch Dr. Monika Goldmann vom Projekt PerMenti. Sie forderte die Gleichzeitigkeit von Spracherwerb und beruflicher Orientierung zur Vorbereitung auf einen qualifikationsadäquaten Berufseinstieg. „Es braucht einige Jahre, um richtig gut Deutsch zu sprechen. In dieser Zeit veralten vorhandene Qualifikationen und berufliche Erfahrungen verlieren an Wert. Ohne Berufsnähe wird es fast unmöglich, nach Jahren eine Stelle im erlernten Beruf zu finden“, erklärte Goldmann.

Die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Dortmunder Agentur für Arbeit, Sarah Hinz, wies auf die Erfolge bei der beruflichen Integration von Geflüchteten hin. Sie räumte ein, dass geflüchtete Frauen noch unterdurchschnittlich davon profitieren, und es bei dieser Zielgruppe Nachholbedarf gibt.

PerMenti, das Projekt von Grone Bildungszentren NRW gGmbH steuert diesem Prozess entgegen. Bereits 120 Frauen sind innerhalb von 3 Jahren beraten worden und laufend bewerben sich neue Frauen um eine Teilnahme bei dem Projekt.

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