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Fachkräfte- undWissenstransfer Ungarn

Die Herausforderung des Fachkräftemangels im Erzgebirge

Sachsen, insbesondere das Erzgebirge, leidet seit Jahren unter einem akuten Fachkräftemangel. Fast 2000 offene Stellen im September 2024, vor allem in den Bereichen Metallbearbeitung, Elektro, Chemie, IT und Logistik.  Eine maßgebliche Entspannung der Lage ist nicht abzusehen.
Es besteht vielmehr weiterhin Handlungsbedarf, darunter auch bei der Gewinnung ausländischer Fachkräfte, zu der das vorliegende Vorhaben einen nachhaltigen Beitrag leisten möchte.  


Informationen zum Projekt

Warum gerade Ungarn?

Die zunächst naheliegende Lösung, gut ausgebildete Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus anderen EU-Staaten zu gewinnen, wird dadurch erschwert, dass die meisten dieser Länder selbst mit der gleichen Problematik des Arbeitskräftemangels zu kämpfen haben. Fachkräfte aus MOE-Ländern, wie Tschechien, Polen, Ungarn und der Slowakei, die sich für den deutschen Arbeitsmarkt interessieren, fanden und finden in Deutschland rasch und unkompliziert Einsatzmöglichkeiten, da sie durch ihren Hintergrund i. d. R. adäquate und schnell verwertbare Qualifikationen sowie vergleichbare Erfahrungen mitbringen. Die Chancen, frei verfügbare Arbeitskräfte in diesen Ländern fürs Erzgebirge zu gewinnen sind in den unmittelbaren Nachbarländern von Sachsen (Tschechien und Polen) jedoch bereits stark eingeschränkt. Günstiger sind die Möglichkeiten im Falle Ungarns (10 Mio. EW) und der Slowakei (5 Mio. EW).  


Projektziele

Das Projekt verfolgt zwei Hauptziele. Erstens: Passgenaue Vermittlung von Fachkräften aus Ungarn für Unternehmen im Erzgebirge mit Unterstützung bei Sprachkompetenzen und Integration durch das Grone-Bildungszentrum Chemnitz. Zweitens: Know-how-Transfer durch fachlichen Austausch in ausgewählten, von den beteiligten Unternehmen bevorzugten Wissensbereichen.  


Innovative Arbeitsmodelle

Bei den Aktivitäten für die Arbeitskräftegewinnung wird auch der Tatsache Rechnung getragen, dass sich Arbeitsmarktbedürfnisse und die Motivationsfaktoren insbesondere der jüngeren Generationen stark verändert haben. Deshalb ist es notwendig, neue Wege zu gehen, interessante Ansätze zu finden und zu nutzen. Neben den herkömmlichen Arbeitsmodellen insbesondere für Facharbeiter sollen für hochqualifizierte Fachkräfte, die flexible Arbeitszeitmodelle suchen, auch Job-Sharing und Job-Rotationsmodelle angeboten werden. Derartige Modelle stellen in vielen Fällen eine besonders attraktive Variante für interessierte Fachleute dar.

Themenschwerpunkte und Aktivitäten

Die neben der Fachkräftegewinnung geplante Know-how-Vermittlung soll in digitaler Form mit Präsenzphasen erfolgen. Diese richtet sich nach den Wünschen der beteiligten Unternehmen u. a. in folgenden Technologiebereichen:

  • KI für die Industrie (bezogen auf den Betrieb)
  • Digitalisierung
  • Logistik
  • Erneuerbare Energien
  • Wasserstofftechnologien

Zu den geplanten Aktivitäten gehört auch die Teilnahme an einer Kontaktbörse in Budapest im März 2025. Hierzu wird eine gemeinsame Reise nach Budapest organisiert, die der persönlichen Kontaktanbahnung zwischen Unternehmen und Fachkräften dient. Im Gegenzug wird auch der Besuch der interessierten ungarischen Fachkräfte im Erzgebirge ermöglicht. Diese Aktivität soll später zu einem sich über das Projekt hinaus entwickelnden Instrument der Kontaktaufnahme werden. Auf der ungarischen Seite wird das Vorhaben durch einen Projektkoordinator mit Universitätsprofil und -hintergrund sowie entsprechenden Tools und Netzwerksaktivitäten gemanagt. 

Expertise und Netzwerke

Der Projektträger, die Grone-Bildungszentren Thüringen GmbH -gemeinnützig- am Standort Chemnitz (Grone) und das an diesem Vorhaben aktiv mitwirkende Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e.V (ICM) sind leistungsstarke Partner, die über Sachsen hinaus bundesweit und auch international vernetzt sind.

Grone in Chemnitz bietet Unterstützung bei der Gewinnung von ausländischen Fachkräften durch begleitende sprachliche und passende fachliche Qualifizierung und erhöht damit die Chancen, die Ansprüche der Unternehmen an ihre Fachkräfte zu befriedigen. Die in diesem Projekt eingesetzten Mitarbeiter weisen dabei langjährige Erfahrung bei der (Arbeitsmarkt-)Integration von Migranten aus EU- und Nicht-EU-Ländern, der Anerkennung ausländischer Abschlüsse sowie Sprachvermittlung auf. Das ICM ist seit 1992 als gemeinnütziges Institut vor allem kleinen und mittleren Unternehmen nicht zuletzt aus dem Erzgebirge ein kompetenter Partner für das Umsetzen ihrer Ideen in Innovationen und ermöglicht so unternehmerischen Erfolg und Wachstum. Das Team stellt sich engagiert und kreativ anwendungsorientierten Aufgabenstellungen und gestaltet Netzwerke aus Wirtschaft, Forschung sowie Politik und bündelt deren Kompetenzen. Durch den gezielten Transfer der wissenschaftlichen Arbeitsergebnisse in die kleinen und mittleren wird deren nachhaltige wirtschaftliche Verwertung gewährleistet. Dabei arbeitet das ICM in verschiedenen Projekten auch mit internationalen Partnern zusammen, so zum Beispiel auch mit der Budapest University of Technology and Economics.

Erwartete Ergebnisse

Auf der Grundlage von Unternehmensbefragungen zu aktuellen Bedarfen werden adäquate Angebote erarbeitet und nach Abstimmung mit den am Projekt beteiligten Unternehmen entsprechende Maßnahmen mit dem Ziel durchgeführt, Fachkräfte aus Ungarn zu akquirieren, die sich für eine Arbeitsaufnahme im Erzgebirge entscheiden. Durch den Know-how-Transfer in bevorzugten Wissensbereichen soll die Leistungs- und Kommunikationsfähigkeit sowie die Innovationskraft der beteiligten Unternehmen erhöht und Mitarbeitern die Möglichkeit geboten werden, sich in einem von ihnen ausgewählten Spezialgebiet weiterzubilden.

Kontaktieren Sie uns

Sie haben Fragen zum Projekt? Dann stehen wir Ihnen beratend zur Seite. Kontaktieren Sie uns.

Kontaktanfrage Grone Chemnitz

Kontaktanfrage Grone Chemnitz

Lisa O'Reilly 

Grone-Bildungszentrum Chemnitz
Fon 0371 80803614 
l.oreilly(at)grone.de

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Was ist das Hauptziel des Projekts?

Ziel ist die Vermittlung von qualifizierten Fachkräften aus Ungarn an Unternehmen im Erzgebirge sowie der fachliche Wissenstransfer in verschiedenen Industriebereichen.

Warum liegt der Fokus auf Ungarn?

Im Gegensatz zu vielen anderen EU-Ländern bietet Ungarn noch Chancen, freie Fachkräfte mit Qualifikationen für Unternehmen im Erzgebirge zu gewinnen, die den Anforderungen des deutschen Arbeitsmarkts entsprechen.

Welche Unternehmen können teilnehmen?

Alle Unternehmen aus dem Erzgebirge, insbesondere aus den Bereichen Maschinenbau, IT, Logistik, erneuerbare Energien und Chemie.

Welche Unterstützung erhalten die Fachkräfte?

Fachkräfte werden durch begleitende Sprachkurse und Integrationsmaßnahmen für ihre Arbeit in den Unternehmen unterstützt.

Wie wird der Wissenstransfer organisiert?

Der Wissenstransfer erfolgt durch ungarische Dozenten in deutscher bzw. englischer Sprache in einer Kombination aus Online-Seminaren und Präsenzveranstaltungen, abgestimmt auf die Bedürfnisse der teilnehmenden Unternehmen.

Was sind die Vorteile von Job-Sharing und Job-Rotation?

Diese Methoden kommen insbesondere für Fachkräfte aus dem akademischen Bereich in Betracht. So können zum Beispiel Konstrukteure oder Softwareentwickler ihre Arbeit in Ungarn fortsetzen und gleichzeitig in Deutschland tätig sein. Dies macht das Angebot für eine Arbeitsstelle im Erzgebirge in bestimmten Fällen besonders attraktiv. Für Fachkräfte mir Facharbeiterausbildung ist i. d. R. der herkömmliche Einsatz am Arbeitsort vorgesehen.

Wie können Unternehmen am Projekt teilnehmen?

Interessierte Unternehmen können sich direkt beim Grone-Bildungszentrum Chemnitz melden, um weiterführende Informationen und eine Teilnahme am Projekt zu besprechen.

Was passiert nach Projektende?

Nach Ende des Projekts wird ein Leitfaden erstellt, der Unternehmen bei der weiteren Fachkräftegewinnung unterstützt und als Grundlage für zukünftige Projekte dient.