Wie viel ist genug?

Die Ökonomie des guten Lebens und Phänomene des Wohlstands (Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs )

Hamburg – Schnell kam das Thema des Herbstes auch auf die Agenda des Heinrich-Grone-Gesprächs mit Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs im September: der Umgang mit den Flüchtlingen – naheliegend angesichts des Themas „Wie viel ist genug? Die Ökonomie des guten Lebens und Phänomene des Wohlstandes“. Bezogen auf manch europäisches Land sei „eigentlich beschämend: Wer nimmt wie viele Flüchtlinge auf? Sind 20.000 in England genug? Oder: Wie viele Flüchtlinge sollen maximal an einem Ort  untergebracht werden? Für die Flüchtlinge ist die Frage längst eine andere. Da geht es nicht mehr um das wie viel, sondern um das wohin und wie geht es weiter?“
Traurigerweise müsse, wer auf eine humane Gesellschaft halte, doch vor allem fragen: Wie viele überleben die Flucht? Wie viele Familienmitglieder werden sich in der Fremde wiederfinden und wie viele werden Opfer von Schleppern? Die wiederum hätten die Frage nach dem „wie viel“ eiskalt beantwortet mit: So viel ich kriegen kann.
In der Frage schwinge, bezogen auf die Flüchtlinge, auch echte Besorgnis mit. Ob die Stimmung so freundlich bleibt, wenn es im persönlichen Leben Veränderungen oder gar Einschränkungen gibt?
Deswegen sei ein konstruktiver Dialog wichtig: „Ein Dialog, in dem es genau darum geht: zu neuen Relationen zu finden. Unsere Gesellschaft wird sich verändern, hat sich schon verändert. Und nur wir gemeinsam – Politik, Wirtschaft, zivilgesellschaftliche Kräfte und Kirchen – tragen Verantwortung, dass der soziale und religiöse Friede in dieser Stadt erhalten bleibt, denn der ist eine wertvolle Errungenschaft. Und braucht unsere demokratische Haltung. So viel nur geht.“
Wie viel ist genug – die persönliche Frage werde schnell zu einer Beziehungsfrage und damit zu einem Nachdenken über das Miteinander in der Gemeinschaft: „Ich finde in dieser Flüchtlingsthematik dies so hinreißend überraschend: dass so viele Menschen in
diesem Land nicht allein helfen, sondern in Beziehung treten, sich verändern, Verantwortung für das Miteinander übernehmen!“
Grundsätzlich suchten viele Menschen die „Dimension der Qualität, das, was einen morgens zuversichtlich aufstehen und am Lebensabend zufrieden gehen lässt“. Und es seien „die Dinge hinter den Dingen, die uns in unserem Leben am meisten berühren, weil sie uns wert und teuer sind. Liebe, Freundschaft, Ehre, Trost, Klarheit. Alles Dinge, die man nicht kaufen, verwerten und erklären kann“.
In einem Dialog hatte Frau Fehrs die Gäste im voll besetzten Forum des Bildungszentrums Hammerbrook zuvor miteinander ins Gespräch gebracht. Dabei sollten sie erkunden, was ihnen heilig sei. Eine Auswahl der Antworten: Freiheit, Familie, Gesundheit, Liebe, Vertrauen, Freundschaft, Sinn in der Arbeit, innere Bildung sowie Respekt.

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