Grone Magazin Juni 2019

Auf zwei strategische Kernfelder setzt die Bundesagentur für Arbeit in den kommenden Jahren: zum einen auf das Teilhabechancengesetz, zum anderen auf das Qualifizierungschancengesetz. Beim ersten soll eine ganzheitliche beschäftigungsbegleitende Betreuung den aktuell rund 750.000 Langzeitarbeitslosen eine neue soziale Teilhabe durch Beschäftigung in Unternehmen ermöglicht werden. Mit dem Qualifizierungschancengesetz sollen Beschäftigte, die vom Strukturwandel durch die Digitalisierung betroffen sind, künftig bei der Weiterbildung besser gefördert werden.


Was bedeutet die „Generalistik“ bzw. die „generalistische Pflegeausbildung“?

Joachim Prölß, Direktor für Patienten- und Pflegemanagement und Personalvorstand im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, im Gespräch

Hamburg – Mit der sogenannten generalistischen Pflegeausbildung werden die drei zurzeit getrennten Ausbildungen Gesundheits- und Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege zu einer Ausbildung zusammengefasst. Die neue Berufsbezeichnung wird dann Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann lauten. Die neue Regelung gilt ab dem 1. Januar 2020. Es sind allerdings Übergangsregelungen für die nächsten 5 Jahre vereinbart worden, nach denen  Ausbildungsstätten auch weiterhin eine Spezialisierung für die Kinderkranken- und Altenpflege anbieten können. In diesem Zeitraum ist es auch möglich, die alten Berufsbezeichnungen zu verwenden.

Warum ist eine einheitliche  generalistische Pflegeausbildung notwendig?

Hierzu gab es bis zur Verabschiedung des Gesetzes sehr kontroverse Diskussionen. Mit der Vereinheitlichung wollen die Befürworter den Pflegeberuf stärken. Die Auszubildenden erhalten ein umfassendes pflegerisches Verständnis in allen Versorgungsbereichen. Die neue Ausbildung richtet sich nicht mehr an nur eine Lebensphase, sondern verknüpft diese miteinander und schafft so eine größere Durchlässigkeit auch für die Tätigkeit der beruflich Pflegenden. Ziel ist es auch, mehr Flexibilität zu schaffen und die Attraktivität des Pflegeberufes generell zu erhöhen. Die Vernetzung der verschiedenen Versorgungsbereiche ist dringend erforderlich und aus meiner Sicht auch zeitgemäß und längst überfällig.

Die neuen Regelungen der  Pflegeausbildung gelten ab  dem 1. Januar 2020 – wovon profitieren die Pflegekräfte?

Wer sich für die Generalistik entscheidet, profitiert sofort von der Attraktivitätssteigerung. Er wird flexibler und umfassender ausgebildet und stellt sich am Arbeitsmarkt viel breiter auf. Es entstehen mehr mögliche Einsatzbereiche und Karrieremöglichkeiten. Im Pflegeberufegesetz ist nun erstmalig konkret auch die akademische bzw. hochschulische Ausbildung geregelt. Die Hochschulen, die ein grundständiges Pflegestudium anbieten, erhalten mehr Autonomie und die selbstständige Berechtigung neben dem Bachelorabschluss auch die Berufsanerkennung zu vergeben. Diese neuen Regelungen werden der Akademisierung der Pflegeberufe neue Kraft verleihen und den interessierten Bewerbern für den „dualen“ Zweig mehr Möglichkeiten eröffnen.

Joachim Prölß ist seit 2010 Direktor für Patienten- und Pflegemanagement und Personalvorstand im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Nach dem Abitur und einem kurzen Abstecher in ein geowissenschaftliches Studium absolvierte er die Krankenpflegeausbildung und kurz danach die Weiterbildung zur Fachpflegekraft für Intensivpflege und Anästhesie. Herr Prölß hat einige Jahre im Bereich der Intensivmedizin gearbeitet und später dann als pädagogischer Mitarbeiter in der Fort- und Weiterbildung von Pflegekräften. Mitte der 90er folgte ein Pflegemanagementstudium an der Katholischen Hochschule in Köln und 2005 ein Masterabschluss in Gesundheits- und Sozialmanagement an der TU Kaiserslautern.

Im Pflegemanagement arbeitete Herr Prölß in unterschiedlichen Positionen, vor seinem Wechsel nach Hamburg als Leitender Pflegedirektor der Kliniken der Stadt Köln. Herr Prölß engagiert sich in zahlreichen Gremien und Institutionen, u. a. in den Vorständen der B. Braun Stiftung und in der Initiative Gesundheitsmanagement e. V. Er schreibt zahlreiche Fachartikel und Bücher. Aktuell hat er mit zwei Kollegen ein 600-seitiges Standardwerk „Pflegemanagement“ in der Medizinisch Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft herausgegeben.
Herr Prölß ist seit 31 Jahren verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.

Wie sehen Sie die Akademisierungs-Tendenz in den Pflegeberufen?

Der Wissenschaftsrat hat eine Akademisierungsquote von 10-20 %  postuliert. Davon sind wir in Deutschland noch weit entfernt. Die Zahlen der hochschulisch ausgebildeten Pflegekräfte steigen aber von Jahr zu Jahr. Wir brauchen in den Einrichtungen gute Programme und Tätigkeitsmerkmale, damit wir diese Absolventen auch in der direkten Patientenversorgung behalten. Insbesondere in Kliniken gibt es hierzu zahlreiche innovative Konzepte. Die Akademisierung der Pflege und anderer Gesundheitsfachberufe ist in Deutschland nicht mehr aufzuhalten, auch hier nähern wir uns endlich europäischen Standards.

Kann die Reform in Bezug auf den Pflegenotstand Abhilfe schaffen?

Alle Maßnahmen, die zu einer Steigerung der Berufsattraktivität führen, leisten einen Beitrag zur Fachkräftesicherung. Mehr Auszubildende bedeuten mehr Absolventen und mehr Pflegekräfte auf dem Arbeitsmarkt. Ein starker Berufsabschluss mit einer hohen Ausbildungsqualität, der mit der Generalistik dann auch EU-konform in allen europäischen Ländern gelten wird, ist ein starkes Statement auf dem sehr umkämpften Markt der Schulabgänger.

Was sind die Einwände der Kritiker?

Die Sorge, dass es insbesondere für die Altenpflege zu einer Schwächung kommt, teile ich nicht. Ich sehe hier gerade für die Altenpflegeausbildung eine große Chance, weil wir nun einheitliche und vergleichbare Rahmenbedingungen haben werden, die auch zu

einer höheren Ausbildungsqualität führen können. Gerade die große Bandbreite der möglichen Arbeitsgebiete ist ein großes Plus. Sicherlich wird der Wettbewerb der Arbeitgeber um die Absolventen der Pflegeausbildung nicht kleiner. Aber diese Entwicklung sehe ich auch für alle Versorgungsbereiche positiv, weil er zwangsläufig zu einer Verbesserung der Arbeitszufriedenheit führen wird. Die Kinderkrankenpflege sorgt sich um die fehlende Fachlichkeit nach der Ausbildung. Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen, kann aber durch entsprechende Qualifikationsprogramme nach der Ausbildung kompensiert werden.

Das Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf (UKE)


Das Universitätsklinikum Hamburg- Eppendorf (UKE) ist seit seiner Gründung im Jahr 1889 eine der führenden Kliniken Europas. Durch die Vernetzung von Medizin, Forschung und Lehre arbeiten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UKE Hand in Hand für ein gemeinsames Ziel – die Gesundheit und das Wohlergehen der Patientinnen und Patienten.
Mit mehr als 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das UKE einer der größten Arbeitgeber der Freien und Hansestadt Hamburg. Rund 2.900 von ihnen sind Mediziner und Forscher, mehr als 3.400 Pflegekräfte und Therapeuten. Das UKE verfügt gemeinsam mit seinem Universitären Herz- und Gefäßzentrum und der Martini-Klinik über mehr als 1.730 Betten.

Neue Standorte in NRW

Nordrhein-Westfalen – Die Grone- Bildungszentren in Nordrhein-Westfalen bauen die Anzahl ihrer Standorte weiter aus. Mit der Eröffnung der neuen Bildungszentren in Bergkamen und Werne im Kreis Unna ist Grone mittlerweile an 22 Standorten in der Region vertreten.

Seit mehr als 30 Jahren engagiert sich die Gesellschaft mit ihren vielen qualifizierten und hoch motivierten Beschäftigten als innovativer Bildungsträger auf regionaler Ebene und bietet ein breites Spektrum von Möglichkeiten zur beruflichen und persönlichen Orientierung, Entwicklung und Bildung.

Information

Was gibt es noch?

Weitere Einsatzmöglichkeiten der VR-Brillen bietet die Berufserkundung,  beispielsweise bei den gestarteten assistierten Ausbildungen. Hier lautet das Motto: Erlebe die Welt der Berufe in 360°. Tauche mit Virtual Reality in den Arbeitsalltag der spannendsten Unternehmen ein und finde den Beruf, der zu dir passt.

3D-Kamera – virtueller Rundgang

Der erste virtuelle Rundgang eines Grone-Standortes wird in Lünen erstellt. Die produzierten Videos und Bilder werden bei Messen sowie Auftraggebern mithilfe von Tablets und VR-Brillen präsentiert. Mit dem virtuellen Rundgang können Interessenten die Räumlichkeiten erkunden und sich einen Eindruck von der Atmosphäre und des Ambientes machen. Weitere Anwendungen sind in Planung. Für Rückfragen und weitere Informationen steht Ihnen Frank Dannenberg (f.dannenberg@grone.de) gern zur Verfügung.

 

Virtuelles Bewerbungstraining für die reale Karriere

VR-Brillen jetzt auch bei Grone im Einsatz

Im Dezember 2018 bot sich für die Grone-Bildungszentren in Dortmund und Bielefeld die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit der Firma twinC den Einsatz eines Bewerbungstrainings via VR-Brillen zu testen.

Nordrhein-Westfalen – In der virtuellen Realität wird eine computergenerierte, interaktive Umgebung dargestellt. Die Simulation von Bewerbungsgesprächen mithilfe einer VR-App ermöglicht den Lernenden  somit das Erleben konkreter Situationen sowie die direkte Anwendung ihres Wissens. Die virtuelle Lernumgebung erzeugt bei den Teilnehmenden das Gefühl, sich in einer „echten“ Bewerbungssituation zu befinden. So wurden nicht nur häufig gestellte Bewerbungsfragen und -antworten geübt, sondern auch relevante Hintergrundinformationen gegeben – beispielsweise, welche Fragen unzulässig sind und somit nicht beantwortet werden müssen. Die Potenziale bezüglich des Einsatzes von VR-Brillen wurden auch im durchweg positiven Feedback der Teilnehmenden deutlich. Die moderne und von vielen noch nie erlebte Technik sorgt demnach für eine gesteigerte Aufmerksamkeit, für eine bessere Verständlichkeit der Lerninhalte sowie größere Lernmotivation und Neugierde. Nach Beendigung der Testphase wurden die Ergebnisse mit der Firma twinC besprochen und die App an die Anforderungen von Grone angepasst. Ab Sommer 2019 soll das Bewerbungstraining via VR-Brille auch an anderen Grone-Standorten umgesetzt werden, um die Bildungsangebote im Zuge der Digitalisierung mithilfe des Einsatzes innovativer Methoden anzupassen und zu verbessern.

GRÖNCHEN – die hauseigene Kinderbetreuung

Am Standort Koblenz entstand die erste Kinderbetreuung bei Grone NRW

In Koblenz wurde im Oktober 2018 nach einer langen Vorbereitungsphase das erste GRÖNCHEN eröffnet. Die hauseigene Kinderbetreuung für Kinder ab null Jahren bietet alleinerziehenden Elternteilen die Möglichkeit, an den Bildungsmaßnahmen teilzunehmen, während ihre Kleinen professionell betreut werden.

Koblenz – Am Standort wurden zwei Gruppenräume für jeweils bis zu fünf Kinder geschaffen, in denen die Kleinen spielen, schlafen und essen können, während ihre Eltern auf ihren Eintritt in das Berufsleben vorbereitet werden. Die hellen, freundlichen Räumlichkeiten des GRÖNCHENS wurden liebevoll gestaltet und ausgestattet. Sie bieten den kleinen Tagesgästen Raum, um sich kreativ und spielerisch zu beschäftigen.
Das GRÖNCHEN ist eine „Herzensangelegenheit“ für Niederlassungsleiterin Jutta Hausmann, die sich schon lange für dieses Pilotprojekt als zusätzliches Angebot im Nachbarschaftshaus in Koblenz engagiert. Nach ausführlichen Verhandlungen mit dem Jugendamt Koblenz konnte allen gesetzlichen Vorgaben bezüglich Sicherheit, Hygiene und Betreuung entsprochen und die Betriebsgenehmigung nach dem Kindertagespflegegesetz erlangt werden. Die Eingewöhnungsphase der Kinder nach dem „Berliner Modell“ sowie sämtliche frühpädagogischen Fragen werden mit den ausgebildeten und berufserprobten Erzieherinnen und Erziehern abgestimmt. Die Kinder bleiben während der Unterrichtszeiten in der Nähe ihrer Eltern –  auf diese Weise werden sowohl die Kosten als auch die organisatorischen Umstände einer auswärtigen Kinderbetreuung gespart. Zeitlich wird die Betreuung an die individuellen Bedarfe der Eltern im Rahmen des Maßnahmeablaufs angepasst. „Das GRÖNCHEN ebnet damit den Übergang von der Betreuung zu Hause zur Betreuung im Kindergarten, verdeutlicht im Laufe der Maßnahme die Vereinbarkeit von Kindererziehung und Beruf und stärkt die Familienfreundlichkeit der Bildungsangebote“, so Jutta Hausmann. Durch die Einbeziehung der Kinder unterstreicht das Grone-Bildungszentrum das individuelle, bedarfsorientierte Eingehen auf die privaten Umstände der Teilnehmenden und vermittelt Wertschätzung und Zusammenhalt.
Der Eröffnung des Koblenzer GRÖNCHENS folgte im März 2019 der Startschuss für eine weitere Kindertagesstätte am Standort Montabaur, um die Teilnehmenden der dortigen Maßnahme „GIB – Ganzheitliche Integrationsberatung“ und des „Kompetenzzentrums Frauen“ zu unterstützen. Zudem ist bereits die Eröffnung eines dritten GRÖNCHENS am Standort in der Koblenzer Innenstadt in Planung.

Das Projekt  „Kümmerer“

Weimar – Seit August 2018 sind an der Grone Gesundheitsakademie in Weimar auch vietnamesische Auszubildende im Bereich der Altenpflege tätig. Um diese zu unterstützen existiert das geförderte ESF-Projekt mit dem Namen „Kümmerer“. Die Auszubildenden werden durch die beiden Mitarbeiterinnen Susann Carl und Shabnam Staudt betreut. In allen schulischen Belangen, aber auch außerschulisch werden die Schülerinnen und Schüler beraten, begleitet und unterstützt, um in diesem für sie fremden Land heimisch zu werden.

MediWeCo-Physio

Digitale Medien in der physio-therapeutischen Ausbildung

Hamburg – Im Februar dieses Jahres besuchte die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen das Grone-Bildungszentrum für Gesundheits- und Sozialberufe in Hamburg. Unter der Leitung von Dr. Jonas (Lehrstuhl für Medizinische Informatik) und seinem Team testeten die Lernenden der PNF-Ausbildung (Propriozeptiv-neuromuskuläre-Fazilitation-Ausbildung) erstmals die aus dem Projekt MediWeCo-Physio stammenden sensorbasierten Armbänder, die sogenannten „Wearables“. Diese bieten die Möglichkeit, die bei der Behandlung von Betroffenen geforderten Fertigkeiten so realitätsnah wie möglich zu üben. Ein spannender Tag sowohl für die  Lernenden als auch für das  Forschungsteam, das auf Basis der  gesammelten Daten weiter forschen und entwickeln kann.

Das Projekt MediWeCo-Physio

Im Projekt MediWeCo-Physio werden Auszubildende auf die physiotherapeutische Behandlung des Patienten vorbereitet. Hierzu werden spezifische Übungen für das Erlernen von motorischen Fertigkeiten in die Ausbildung integriert und durch digitale Technologien unterstützt. Während der zu erlernenden manuellen Therapietechniken von Armen, Beinen oder der Wirbelsäule werden die Bewegungsdaten der Lernenden von den Sensorarmbändern erfasst und über die dazugehörige Software ausgewertet. Dadurch erhält der Lernende direkt ein individuelles Feedback zur Intensität und Auswirkung seiner Behandlung. Langfristig sind so ein orts- und zeitunabhängiges Erlernen von Behandlungsmethoden, eine objektive Leistungsbewertung und die Entwicklung neuer Prüfungsformate möglich.

 

Durch BvB-Reha zum Ausbildungsplatz

Detmold – Der Standort Detmold hat im September 2018 mit 18 beeinträchtigten Teilnehmenden eine BvB-Reha begonnen. Die Teilnehmenden brachten sehr unterschiedliche Voraussetzungen und Erwartungen mit. Bereits in den ersten Tagen besuchten sie gemeinsam mit den Ausbilderinnen und Ausbildern sowie der Bildungsbegleitung die „Berufe live“ in Detmold. Für den Teilnehmer Tobias Helfrich stand bereits nach diesem Messebesuch der Berufswunsch fest. Er möchte einmal im Lager arbeiten. Von den auszuführenden Arbeitsaufgaben und auch von seinem Einsatzgebiet hatte er ganz klare Vorstellungen. Jetzt fehlte nur noch der geeignete Betrieb, der ihm unter Berücksichtigung seiner Beeinträchtigungen die Erprobung für den Beruf ermöglicht.

Bei der Firma Jürgens Holzprodukte GmbH in Stukenbrock stimmten die gesamten Rahmenbedingungen für Tobias Helfrich: Der Betrieb ist in  einer angemessenen Zeit erreichbar und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter passen sich der Lernbehinderung dieses Teilnehmers an. Nach einem mehrmonatigen Praktikum wurde ihm  jetzt eine Ausbildung zum Fachpraktiker in Lagerlogistik angeboten.
Bis zum Beginn der Ausbildung wird Tobias Helfrich weiterhin im Betrieb qualifiziert und auf die Ausbildung  gezielt vorbereitet.

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Ausbildung von Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung für die Bundeswehr in Berlin

Erstmaliges Angebot des dualen Ausbildungsberufes für die Bundeswehr in Berlin

Es ist Montagmorgen – im Klassenraum schauen 25 junge Soldatinnen und Soldaten gespannt nach vorn und verfolgen den Unterricht von Dirk Dietrich. Er ist Dozent und Projektleiter für den Bereich „Bundeswehr“.

Berlin – Mit seinem Team bildet er seit September 2014 für die Grone-Bildungszentren Berlin GmbH – gemeinnützig – junge Zeitsoldatinnen und Zeitsoldaten in der General-Steinhoff-Kaserne in Berlin-Gatow aus. Die Ausbildung der Kaufleute für Büromanagement wird über den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr (BfD) finanziert. Auf diese Weise bedankt sich die Bundeswehr für die Aufopferung der Soldatinnen und Soldaten für den Dienst am Staat und schafft eine Grundlage für die berufliche Zukunft nach der Dienstzeit. Gleichzeitig nutzt sie das wirtschaftliche Know-how der Soldatinnen und Soldaten für die Arbeit in der Bundeswehr. So werden die späteren Kaufleute in den Schwerpunkten „Einkauf und Logistik“ sowie „Personalwirtschaft“ ausgebildet. Die überdurchschnittlich guten Prüfungsergebnisse und die enge Zusammenarbeit mit dem BfD führten zur Verlängerung des Auftrages.
Somit werden ab September 2019 Soldatinnen und Soldaten im Rahmen der zivilen Aus- und Weiterbildung (ZAW) durch die Grone-Bildungszentren Berlin GmbH in 21 Monaten zur Prüfung begleitet. Wieder wird die bisherige Bestehensquote von 100 % angestrebt. Durch die ZAW nutzt die Bundeswehr auch das erlernte Wissen anderer Berufszweige. Hierbei sind unter anderem die Berufe Notfallsanitäter, Kfz-Mechatroniker und Fachinformatiker Systemintegration zu nennen. Seit April 2019 wird nun zum ersten Mal in Berlin die Ausbildung zur/zum Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung für die Bundeswehr angeboten.

Der duale Ausbildungsberuf Fachangestellte/-r für Markt- und Sozialforschung (kurz FAMS) existiert seit dem 1. August 2006. Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung wirken bei allen Schritten der Durchführung von Markt- und Sozialforschungsprojekten mit. In diesem Beruf wurden in der zivilen Wirtschaft 2018 nur 66 Azubis ausgebildet. Die jungen Unteroffizierinnen und Unteroffiziere werden nach 21 Monaten und erfolgreicher Prüfung ihr Wissen in die Arbeit auf ihrem Dienstposten einbringen. Die Bundeswehr ist an Meinungen und der Zufriedenheit ihrer Soldatinnen und Soldaten interessiert und will auch Maßnahmen im Bereich Public Relations auswerten. Hier setzt dann die Arbeit der Fachangestellten ein. Im ersten Durchgang bilden nun die Grone-Bildungszentren Berlin GmbH  – gemeinnützig – vier Soldatinnen und einen Soldaten in der Ausbildungskaserne in Gatow aus.
Während der 21 Monate werden die Unteroffizierinnen und Unteroffiziere Geschäftsprozesse der Markt- und Sozialforschung analysieren, Projekte planen, durchführen und kontrollieren sowie Prozesse mit deskriptiver Statistik auswerten. Hierbei werden auch branchenspezifische Programme eingesetzt. Eine optimale Ausbildung wird durch die Erfahrung der Dozentinnen und Dozenten von Grone sichergestellt.
Alle Beteiligten freuen sich auf zukünftige Herausforderungen – auch hinsichtlich der fortschreitenden Digitalisierung.



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