Grone Magazin Dezember 2024

Fördern und Fordern 3.0

Zwei für unsere Branche relevante Termine sollten vorgemerkt werden: Das Gesetz zur Modernisierung der Arbeitsförderung und  Arbeitslosenversicherung tritt zum großen Teil am 1. April des nächsten Jahres in Kraft, die Regelungen zum Eingliederungszuschuss am 1. August 2025.

Niedergeschrieben ist das in der Bundestags-Drucksache 20/12779 auf knapp 70 eng beschriebenen Seiten. Ob alles auch genau so ins Gesetzblatt kommt, wie das BMAS es vorhat? Das ist absolut ungewiss, vor allem wegen der aktuellen Entwicklung in Berlin. 

Klar ist: Für das Ziel „Raus aus der Langzeitarbeitslosigkeit“ müssen wir alle Register ziehen. Neben der unabdingbaren Verbindlichkeit – mit Leistungsminderung bei Pflichtverletzungen – können dazu durchaus auch finanzielle Anreize gehören. Etwa eine Prämie für Bürgergeldempfänger*innen, nachdem sie ein Jahr lang in einem sozialversicherungspflichtigen Job waren. Das zusammen wäre tatsächlich neu, praktisch ein „Fördern und Fordern 3.0“.
Vor allem aber gehört Qualifizierung dazu. Wie etwa im Rechtskreis SGB II das neue verpflichtende Integrationspraktikum als Leistung zur Eingliederung in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt – am besten mit parallel  laufender Sprachförderung.

Im Rechtskreis SGB III soll es als Unterstützungsangebot Maßnahmen zur vierwöchigen Erprobung einer Beschäftigungsperspektive geben. Und damit dies auch betrieblich funktioniert, sollen Arbeitgeber einen Entgeltzuschuss für Freistellungen zum berufsbegleitenden Spracherwerb  bekommen.
Es darf nicht beim Vorsatz bleiben: Die Maßnahmen müssen auch intensiv gelebt werden, übrigens auch in den Jobcentern und den Agenturen für Arbeit. Bei Grone hat sich die eigene Initiative zum „Job-Turbo“ bewährt: schnelle Vermittlung in Arbeit und Erlernen der deutschen Sprache im  Betrieb.

Besondere Herausforderungen gibt es aber auch für uns. So haben wir es in diesem Jahr geschafft, die von der TÜV Rheinland Akademie aufgenommenen Bildungszentren an 18 Standorten in Sachsen und Thüringen erfolgreich in den Grone-Verbund zu integrieren.

Auch im kommenden Jahr wird es neue Fragestellungen geben, für die wir tragfähige Antworten erarbeiten müssen.


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(Ausgabe Dezember 2024)

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